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Abkürzungen in allen Branchen

Veröffentlicht am 20. Dezember 2019

Die treuen Leser*innen wissen es, ich hab in meinem Berufsleben schon Verschiedenes gesehen und gemacht. Aber die Arbeitswelt weist eine so grosse Vielfalt auf, dass es viele Branchen und Berufsgruppen noch zu entdecken gilt. Allein auf Stufe EFZ und EBA gibt es ungefähr 250 Berufe. Im Rahmen des Studiums sind wir deshalb dazu angehalten, Betriebsbesichtigungen zu machen. Mein erster Ausflug führt mich ins Hotel.

Es ist Mittwoch-Nachmittag, neben den üblichen Touristen und Businessleuten versammelt sich eine Gruppe Jugendlicher mit oder ohne elterliche Begleitung an der Rezeption eines mittelgrossen Hotels in Schaffhausen. Wir werden freundlich begrüsst und von Nora Fassino, der Verantwortlichen für Nachwuchsmarketing des grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverbands GastroSuisse in einen Seminarraum geführt.

Das Publikum besteht mehrheitlich aus Schüler*innen der 7. und 8. Klasse. Manche haben einen Elternteil mitgebracht. Als Exotin in der Runde (Erwachsene ohne Kind) komme ich schnell ins Gespräch und auch die Arbeitsgeberverbandvertreterin versichert, dass sie den Kontakt zu Berufsberatenden sehr schätzt. Ich freue mich auf den Einblick.

Los geht’s mit einer Bewusstseinsschärfung über die Vielfalt der Lehrbetriebe im Bereich Hotel und Gastronomie. Ob Landgasthof oder Gourmetrestaurant, ob Businesshotel oder einfacher Familienbetrieb im ländlichen Raum, die Lehrbetrieb können sehr unterschiedlich aussehen, liegen, geführt werden. Als Lernender hat man die Qual der Wahl. Dazu kommt die Option eine Lehre in einem Spital, einem Heim oder Kurhotel zu machen, später vielleicht mal auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten. Der Einstieg ist wichtig, überrascht einige in der Vielfalt und führt da und dort im Publikum zu leuchtenden Augen. Die Begeisterung der Referentin, selbst gelernte Köchin, ist ansteckend, es gelingt ihr, bei den eher schüchternen Jugendlichen ein Feuer zu wecken.

In zügigem Tempo werden die Ausbildungsberufe vorgestellt. Es gibt insgesamt 8 zu erlernende Berufe: Systemgastronomiefachfrau /-mann, Köchin / Koch, Hotelfachfrau /-mann, Hotelkommunikationsfachfrau /-mann, Kauffrau /-mann HGT (Hotel Gastro Tourismus), Restaurantangestellte /-r (EBA), Küchenangestellter /-r (EBA), Hotellerieangestellte /-r (EBA).

Allen Berufen ist gemein, dass kontaktfreudige, freundliche, offene und fröhliche Menschen im Vorteil sind. Wichtig ist das Zusammenspiel im Team, hohe Flexibilität, Freude an Fremdsprachen und ein hohes Hygienebewusstsein. Es überrascht kaum, dass Freude an Lebensmitteln eine Voraussetzung für die Tätigkeit als Köchin / Koch ist, aber dass Kreativität zuoberst steht und gute Organisation, erstaunt vielleicht den einen oder die andere.

Nachdem alle mit Getränken und zusätzlichem Informationsmaterial versorgt sind, geht’s ab auf den Rundgang. Eine Mitarbeiterin des Hotels führt uns durch Küche, Restaurant und in die Zimmer. Dabei wird nochmals darauf eingegangen, wer genau wofür zuständig ist, wann es wo stressig wird und wann es auch mal etwas Luft gibt. Sehr ehrlich berichtet sie von anstrengenden Kunden, professionellem Auftreten, lustigen Phasen und Schattenseiten der einzelnen Bereiche.

Am Ende des Nachmittags ist mir die Welt des Hotels und Restaurants, das ich bisher nur als Kunde kannte, deutlich näher. Ich kenne die Herausforderungen und Anforderungen der Berufe und kann Jugendlichen oder auch Erwachsenen, die in dieser Branche Fuss fassen wollen besser in der Beratung zur Seite stehen. Ausserdem habe ich (mal wieder) einen neuen Beruf kennengelernt, den ich bisher nicht kannte, nämlich den der Hotelkommunikationsfachleute. Aber dazu mehr zu einem späteren Zeitpunkt. Auf jeden Fall freue ich mich extrem auf die weiteren Betriebsbesichtigungen, als nächstes warten Druckereiberufe auf mich.

 

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